CALIFORNIA DREAMING.
Knapp zwölf Stunden über den Wolken – und plötzlich stehen wir an einem Ort, wo Palmen im Wind rauschen, Paparazzi lauern und das Blitzlichtgewitter fast zum Alltag gehört. Welcome to Los Angeles, in der Stadt der Träume, Trends und scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten. Ein Promi-Hotspot voller Oldtimer, Coffee Cups und dieser lässigen Portion Glamour, die man sonst nur aus Filmen kennt. Von L.A. zieht es uns aber schon schnell weiter: raus aus dem Trubel, hinein in die Weite Kaliforniens – dorthin, wo sich endlose Highways durch karge Wüstenlandschaften schlängeln und rote Felsen in der Abendsonne schimmern. Ein Paradies für Trailrunning, Hikes und das Gefühl von absoluter Freiheit.
LOS ANGELES: CHASING DREAMS UNDER PALM TREES
Iced coffee on the go, sunshine and a little bit of Hollywood. Um ehrlich zu sein, hatten wir gar keine großen Vorstellungen von Los Angeles. Die Meinungen über die Stadt, die auch als “City of Dreams” bekannt ist, gehen ja bekanntlich weit auseinander: die einen lieben sie, die anderen können ihr gar nichts abgewinnen. Bei uns war es eher so etwas wie praktischer Zufall, dass unser Roadtrip entlang der Westcoast hier startet (und auch wieder endet). Irgendwo muss man ja schließlich anfangen – und L.A. bietet sich nun mal perfekt an: Palmen, Strand, Sonne, ein Hauch Glamour und dieser gewisse L.A.-Lifestyle, den man einfach einmal erlebt haben sollte.
Long story short: Manchmal zahlt es sich aus, die Erwartungen niedrig zu halten – nur so können sie einen richtig umhauen. Und das hat L.A. definitiv getan. Schon der erste Tag hat uns mitten ins kalifornische Lebensgefühl katapultiert: Venice Vibes, Salz in der Luft, Sonne auf der Haut. Also rein ins classy L.A.-Feeling: easy morning miles an der Oceanfront bis nach Santa Monica, ein Double Espresso on Ice in der Hand und dieser sorglose “Sunshine-Spirit”, der sofort süchtig macht.
„Palmen, Strand, Sonne und diese lässige Portion Glamour“
VENICE, SANTA MONICA UND SOFI STADIUM
In der Morgensonne die Abbot Kinney Road durch Venice entlangschlendern, vorbei an stylischen Shops, Surfern und Smoothie-Bowls. Dann Renés Highlight: ein Abstecher zum SoFi Stadium – einmal NFL-Feeling live: Indianapolis Colts at L.A. Chargers. Ein Game voller Interceptions, Touchdowns und Big Man Picks, bei dem die explosiven Plays und Cheers vom Spielfeldrand direkt auf einen überspringen. Abends schließlich das ganz besondere Santa-Monica-Flair aufsaugen: Sunset über dem Pier, Rollerblades, Skateboards und leuchtende Neon-Bikes, die über die Promenade sausen, eine laut schallernde Boom-Box auf dem Gepäckträger, und diese leichtfüßige, ausgelassene Stimmung, die einfach ansteckt.
Walk of Fame, Rodeo Drive, Beverly Hills und all die anderen Klassiker heben wir uns bewusst für den Abschluss unserer Reise auf. Man sollte ja noch etwas fürs große Finale übriglassen. Und allein die Vorstellung von diesem Hollywood-Glanz klingt nach einem aufregenden Plot-Twist – als starker Kontrast zu all den entlegenen Nationalparks, wilden Canyons und staubigen Dirt Roads.
VENICE: FOOD-SPOTS
Hand aufs Herz: Es gibt in unseren Augen weitaus bessere Food Destinations als im Supersize-Paradies, wo jegliche Drinks in Eimergröße ausgeschenkt werden und Pancakes als Beilage durchgehen. Zum Beispiel Südafrika insbesondere Kapstadt und die Winelands, was zumindest für uns kulinarisch nahezu alles in den Schatten gestellt hat.
Im Vergleich zum Rest war L.A. im Nachhinein betrachtet tatsächlich der einzige Stopp auf unserem Roadtrip, der foodtechnisch wirklich etwas zu bieten hat. Zwischen Iced Coffee, Avo Toasts und Açai Bowls hätten wir uns glatt durch die gesamte Abbot Kinney Road schlemmen können. Einen ehrlicher Espresso, direkt am Ocean, gibt’s zum Beispiel bei Groundwork Coffee Co., der nach dem Morning Run sogar doppelt so gut schmeckt. Für den kleinen Hunger danach: Gjusta Venice, ein Ort, an dem man sich kaum entscheiden kann – von frischen Croissants und hausgebackenen Sauerteigbroten bis hin zu Sandwiches, Salaten und herzhaften Dips – und allein wie das duftet. Wer eher Lust auf etwas Fruchtig-Süßes hat, und trotzdem healthy unterwegs sein möchte, kann sich bei Oak Berry Açai seine Açai Bowl nach eigenem Gusto zusammenstellen. Außerdem ein absolutes Must-try: ein Cold Brew w/ Almond Milk bei The Butcher’s Daughter, am liebsten mit ein bisschen People Watching auf der Terrasse. Und wer den Tag mit Meerblick ausklingen lassen will, ist im Fig Tree Venice genau richtig – kalifornische Küche mit Latin Touch, das Ambiente super relaxed und der Sunset direkt vor der Nase.
PALM SPRINGS
Jetzt heißt es aber erstmal: “Bye bye L.A., see ya again in three weeks!” Tank gefüllt, Roadtrip-Playlist an und Sonnenbrille auf, denn das Abenteuer wartet. Zuerst geht’s für uns quer durch Kalifornien, später weiter nach Arizona, Utah und bis nach Nevada. Erster richtiger Stopp auf unserem Roadtrip: Palm Springs. Kaum angekommen, hat uns direkt das pure Sommergefühl gepackt: Palmen, soweit das Auge reicht, Sonne, die auf der Haut kitzelt, trockene Wüstenluft und dieses unverwechselbare Retro-Flair, das man an fast jeder Ecke spürt – von den pastellfarbenen Häusern bis zu den alten Cadillacs am Straßenrand. Zwischen Early-Bird-Runs zum Sonnenaufgang, Morning Walks entlang der Palmenallee, spontanen Coffee Stops, Siestas am Pool und Sunset Hikes durch die karge Felslandschaft, haben wir vor allem eins gemacht: gechillt, geschwitzt, geschlemmt, gelacht – kurzum, einfach mal die Seele baumeln lassen. Life feels lighter under the palmtrees.
Apropos: Unsere Homebase war hier das Yara Hotel mitten im Herzen von Palm Springs. Für uns war die stylische Boutique Desert Oase voller Boho-Flair wirklich die perfekte Location zum Ankommen, Entspannen und Wohlfühlen. Aber – so ehrlich möchten wir sein: Besondere Unterkünfte ziehen natürlich auch die “Social Society” mächtig an. Heißt, man sollte man sich ein bisschen darauf einlassen, in die Insta-Bubble bzw., sagen wir so, the “instagrammable way of life” einzutauchen. Im Yara Hotel stolpert man schon mal über eine noname Mikroinfluencerin, völlig overdressed in Cowboy Boots, Minirock und luftigem Boho-Top, mit Hut und jeder Menge Glitzer im Gesicht, die bewaffnet mit Stativ und Handy mitten in der Kulisse bei 30 °C im Schatten ein spontanes OOTD abdreht – also hier liegen eindeutig Coachella-Vibes in der Luft.
JOSHUA TREE PARK UND YUCCA VALLEY
Nach zwei “slow days” in Palm Springs cruisen wir weiter ins Yucca Valley und – darauf habe ich (Kim) mich mit Abstand am meisten gefreut – zum Joshua Tree Park, ein Traum für alle, die Natur in ihrer rauesten, unberührtesten Form lieben. Hier bin ich übrigens schon mit 3 Jahren durchgestapft und habe zwischendurch auf den Schultern von meinem Papa die mächtigen Joshua Trees bestaunt, die damals noch locker dreimal so groß waren wie ich.
Das Yucca Valley selbst empfängt einen mit der typischen Wüstenstille, offenen Ebenen, verstreuten Joshua Trees und dem ersten Eindruck von schier unendlicher Weite – ein perfekter Vorgeschmack auf das, was während unseres Roadtrips noch in diverser Vielfalt kommen wird.
Nur einen Katzensprung von der gleichnamigen Stadt Yucca Valley entfernt, liegt der Joshua Tree Park. Hier treffen weite Horizonte auf imposante Felsen, bizarre Kakteen und dieses goldene Licht, das jeden Hike in ein kleines Abenteuer verwandelt. Entlang der zahlreichen Tracks gibt es hier so gut wie alles, was das Wander- und Trailrunning-Herz begehrt: Von kurzen, entspannten Loops bis zu längeren Touren, die Pumpe und Beine gleichermaßen fordern, ist alles dabei. Wir haben drei verschiedene Hikes mit komoot ausprobiert: den North View and Maze Loop Trail (10 km, ca. 2 Stunden) entlang der beeindruckenden sandfarbenen Felsformationen sowie den leicht improvisierten Black Rock Canyon Hike (11 km, ca. 2 Stunden) und den etwas längeren, aber sehr lohnenswerten Eureka Peak Loop Trail (15,5 km, ca. 3,5 Stunden) quer durch das wildromantische Terrain der Mojave-Wüste. Unser Fazit: Dieses magische Stück Wüste hat uns schlichtweg umgehauen und all unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen.
WHOLE FOODS MARKET: FEINKOSTPARADIES
Eins der Dinge, die wir neben der atemberaubenden Natur womöglich am meisten lieben, wenn wir auf diesem Kontinent sind? Natürlich Whole Foods Market! Für uns Foodies ist dieser Schlemmer(super)markt einfach das absolute Schlaraffenland. Schon beim Betreten leuchten einem die satten Farben der riesigen Obst- und Gemüseabteilung entgegen – man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Frische Früchte, saisonale Greens, knackige Salate, aromatische Kräuter und allein über zehn verschiedene Sorten Microgreens, so frisch und ästhetisch angerichtet, dass unser Korb schon nach ein paar Minuten voll ist. Dazu frisch gebackene knusprige Sauerteigbrote, unzählige Dips (praktisch fürs Reisen!) – von Guacamole über Hummus bis hin zu Baba Ganoush oder Labneh. Und natürlich findet man hier auch unsere geliebte milkadamia “unsweetened vanilla”, die wir schon auf unserer Hawaii-Reise entdeckt haben. Kurzum: Whole Foods Market ist und bleibt ein Feinkostparadies für alle Genießer – gesund, bunt, clean und voller Geschmack!
Also raus mit einer prall gefüllten Tüte und zurück ins airbnb, wo wir es uns mit all den Foodschätzen kulinarisch richtig gut gehen lassen. Für uns ist das nämlich purer Luxus – der perfekte Mix aus Alltag und Abenteuer: selbstgemachtes Avo Toast mit poached egg, griechischer Joghurt mit frischer Cantaloupe-Melone und einem Pinch Salted Peanut Butter, und abends – was auch sonst – Tacos mit ordentlich Greens, Kräutern und Limette. Dazu ein kühler Sundowner auf der Terrasse, während sich der Horizont langsam rosa färbt und die ersten Sterne schon über der Wüste aufblitzen. Wilderness, freedom and a little bit of magic – life is so damn good.
