WESTCOAST-ROADTRIP

“Would it make a difference if I fought for you? Instead of doing what I did stepping aside. Even if it wasn't made forever. Instead of living like cyclones, blaming it on weather …”

Als Ziggy Alberts – wer uns kennt, weiß, wir lieben seine Musik – am 24. Oktober “Cyclones” releaset hat, saßen wir gerade mit offenen Fenstern in unserem Mietwagen auf dem Weg zum Joshua Tree Park. Seitdem läuft sein neuer Song auf Repeat. Ich glaube fest daran, dass es Dinge gibt, die dich genau im richtigen Moment finden. Denn gehört nicht zu jedem guten Roadtrip ein Song, der dir unterwegs einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen mag?

So viel können wir an dieser Stelle vorwegnehmen: Unser Roadtrip entlang der Westcoast hat unsere Erwartungen komplett übertroffen. 3 Wochen Abenteuer, 4 verschiedene Bundesstaaten, 6 National Parks*, 187 Kilometer auf den Trails und wir sind uns immer noch nicht einig, wo es am schönsten war. Bevor wir verraten, welcher National Park letztendlich das Rennen im Ranking macht, alles erstmal auf Anfang!

*um genau zu sein: 3 National Parks, 2 State Parks und 1 Tribal Park

SEDONA: RED ROCK STATE PARK
Auf der Fahrt von Yucca Valley nach Sedona wurde uns einmal mehr bewusst: Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Wir sind auf die Schlucht von roten Felsen zugefahren und das genau zum Sonnenuntergang, also zur sogenannten “red hour“. Wenn sich das Licht sanft über die Steine legt, die Felsen in irrsinnigen Farbtönen leuchten und dich mit ihrer Magie fast schon blenden. Unbeschreiblich!

Und damit: Hi there, Arizona! Eigentlich war Sedona mit einer Nacht nur als Zwischenstopp gedacht auf unserem Trip zum Grand Canyon. Doch wir haben uns schlagartig verliebt und daher den Tag in dieser beeindruckenden Kulisse voll ausgenutzt. Zum Sonnenaufgang hieß es für uns erstmal, bei einem Trailrun im kühlen Morgendunst die schmalen roten Single Trails unsicher machen – mit einer Aussicht, die einem schier den Atem raubt. Und das will beim Laufen echt was heißen! Danach ein ausgedehnter Hike von knapp 16 km durch die Red Rock Secret Mountain Wilderness (Brins Mesa – Soldier Pass Loop), ein wholesome Lunch bei Whole Foods – wo auch sonst – und weiter über den Mescal Trailhead 6,5 km zur Devil’s Bridge. Ich muss zugeben, die Pinterest-Bilder haben mich kurz zweifeln lassen, ob ich mich das wirklich traue. Aber keine Sorge – der Walk über die ikonische Sandsteinbrücke ist deutlich harmloser, als er in Social Media aussieht. And I mean, it’s totally worth it!


FLAGSTAFF & GRAND CANYON NATIONAL PARK
Weiter geht’s von Sedona nach Flagstaff, nicht nur ein idealer Ausgangspunkt für den Grand Canyon, sondern auch ein nettes Städtchen, sehr sporty, aber (!) in 2.200 m Höhe gelegen. Hier haben wir beim Morning Run durch den Buffalo Park mal kurzerhand unser erstes Höhentraining absolviert. Hat auch was!

Der Grand Canyon? Ja, ein Muss. Aber nicht mehr und nicht weniger – zumindest für uns. Wir haben uns bewusst für den “Klassikermarsch” entschieden, den Bright Angel Trail. Man folgt ca. 11 km, ~700 Höhenmeter den One-Way entlang der Steinmauer erst hinab, dann hinauf zum 1.5- und 3-Mile-Resthouse. Nichts Weltbewegendes, aber klar: Hier steckt ‘ne Menge Naturgewalt drin, keine Frage!

MONUMENT VALLEY & NAVAJO TRIBAL PARK
Was macht man, wenn einem die Zeitzone plötzlich eine Stunde klaut? Richtig, man fährt zeitig los, also von Flagstaff (Arizona) weiter nach Bluff (Utah), ein winziges Örtchen “in the middle of nowhere”, umgeben von zahlreichen Indianerruinen. Daher unser Tipp: vorher bei Whole Foods nochmal gut eindecken für die nächsten zwei Nächte mitten in der kahlen Navajo‐Wüste. Vielleicht ahnst du es schon? Für uns geht es ins Monument Valley. Erstes Highlight: der Forrest Gump Viewpoint. Diese Kulisse mit dem Soundtrack im Ohr, während die warme Luft durchs Fenster weht –was für ein Gefühl! Während vermutlich 95 % der Touris im Schneckentempo – sprich im ersten oder zweiten Gang – den Scenic Drive entlangtuckern, entscheiden wir uns selbstverständlich für den einzigen Hike: den Wild Cat Loop (6 km). Funfact: Weil das Licht von Stunde zu Stunde bekanntlich immer besonderer wird, haben wir die Runde gleich dreimal hintereinander gemacht. Und das hat sich sowas von gelohnt, die Schlussrunde war nämlich mit Abstand die schönste: Die Monumente glühten in warmen Goldtönen, ihre langen Schatten zogen sich endlos durch die weite Mondlandschaft, während wir einfach nur still staunend durch diese atemberaubende Szenerie liefen. Und plötzlich war da dieser eine Satz wieder: „We’re pretty tired… we think we’ll go home now.“

We’re pretty tired… we think we’ll go home now.
— Forrest Gump

MOAB & ARCHES NATIONAL PARK
Nach Bluff erwartet uns schon das kleine Städtchen Moab, eingerahmt von roten Bergen, direkt am Colorado River – hipp ist anders, aber Outdoor‐Enthusiasten fühlen sich hier definitiv zuhause. Denn in Moab wimmelt es nur so von Mountainbikes, Trails und purem Abenteuer. Wir sind an unserem ersten Abend direkt vom Stadtkern – dem lokalen „Downtown“ – auf den Mill Creek Waterfall Trail (~12 km) los, während am nächsten Morgen das Grandstaff Canyon River Crossing (~8 km) auf unserem Plan stand. Kurzfassung: Spätestens nach der dritten Flussüberquerung waren unsere Füße klatschnass. Schön war’s aber trotzdem!

Und dann am Abend, eins unserer absoluten Highlights: Arches National Park. Dieser Ort, was soll ich sagen, ist wie aus einer anderen Welt. Ein Meer aus Steinbögen soweit das Auge reicht – über 2.000 sollen es sein. René hatte uns auf komoot den Devils Garden Loop (~12,5 km) ausgesucht, ein Rundweg, der es im Nachhinein echt in sich hatte. Der erste Teil war noch recht easy, bis der Weg quer über die Arches und den Grat führte. Ich sag mal so: Wer Höhenangst hat, sollte besser unten bleiben. Naja und dann war da auf dem Rückweg plötzlich dieses Wasserloch und es gab nur eine einzige Option: an der Felswand vorbeiklettern ohne auch nur einen Hauch Grip. So schnell war mein Puls selten im Maximalbereich – Hallelulja! Im Nachhinein frage ich mich wirklich, wie wir das geschafft haben. Umdrehen war zu dem Zeitpunkt leider auch keine Option mehr, wir hatten nämlich noch dazu eine klitzekleine Extra-Challenge zu meistern: Um kurz nach 7 ist hier Sonnenuntergang, sodass wir am Ende für ein kurzes Stück mal eben unsere 5er Pace ausgepackt haben und wie vom Teufel gejagt unter dem rosaroten Horizont aus dem Park gesprintet sind. “Devils Garden” also, genau! Aber sind genau solche Augenblicke nicht unbezahlbar?

BRYCE CANYON NATIONAL PARK, HURRICANE & ZION
Auf unserem Roadtrip jagt ein Höhepunkt – oder besser gesagt National Park – den nächsten. Der Bryce Canyon National Park ist, ähnlich wie Flagstaff, etwas höher gelegen und daher oft als Tagesausflug attraktiv. Doch wir entschieden uns spontan anders: Der Bryce Canyon passt einfach perfekt in unseren Roadtrip von Moab nach Hurricane. Wie sich schnell herausstellte war das mit Abstand die beste Entscheidung, schließlich ist so ein Hike auf einer stundenlangen Autofahrt genau das Richtige. Für uns ging es also auf den Fairyland Loop (~12,7 km) – ein wunderschöner Spaziergang durch die bizarre Landschaft aus Felsen, den markanten Hoodoos – turmartigen Felsnadeln – und leuchtenden Farben. Diese Natur hört einfach nicht auf, spektakulär zu sein!

Ähnlich ging es uns auch im Zion National Park, auf dem Sand Bench Trail (~11 km). Hier hielt der Name, was er verspricht und unsere Schuhe waren schneller voll mit Sand, als wir laufen konnten. Die Sonne stand gefühlt im Zenit, die Temperaturen um die 30 °C und um uns herum das mächtige Bergpanorama – exakt nach unserem Geschmack. Apropos: In Hurricane ist das Sand Hollow Reservoir für einen morgendlichen Run extrem empfehlenswert!

 

VALLEY OF FIRE STATE PARK
Nach Zion war unser inneres National-Park-Konto eigentlich schon randvoll und der Kopf längst auf Big City Life programmiert – bis ich kurz vorm Einschlafen halb weggetreten durch Pinterest gescrollt bin und mir in nahezu allen Pins unter dem Suchwort “Las Vegas”, unserem letzten Stopp, die einzigartige Kulisse dieser feuerroten Wüstenlandschaft begegnet ist: das Valley of Fire. Mars called, we answered. Also gut, einen Abstecher ins Red Rock Wonderland können wir uns kaum entgehen lassen. Und in der Tat, das war mit Sicherheit der schönste Zufall unserer Reise. Keine 100 Meter gelaufen, hat man wirklich das Gefühl, auf einem anderen Planeten gelandet zu sein – so viele Rottöne auf einmal, dass selbst der Mars kurz neidisch geworden wäre. Unser Hike, der Fire Wave-White Domes Canyon Loop (ca. 10 km) schlängelte such quer durch die geschwungenen Sandsteinformationen mit ihren feinen, hellen Maserungen, die in allen erdenklichen Regenbogenfarben schimmerten – für den typischen „Valley-of-Fire-Glow“, der sich nur schwer einfangen lässt.

FAZIT: UNSER NATIONAL-PARK-RANKING
Bevor wir die Wanderschuhe gegen Glitzer, Neon und Großstadt-Vibes tauschen, kommt – Trommelwirbel – unser ehrliches National-Park-Ranking*:

1. Joshua Tree (Kim) & Arches (René)
2. Arches (Kim) & Joshua Tree (René)
3. Sedona Red Cliffs
4. Valley of Fire
5. Monument Valley
6. Bryce Canyon
7. Zion
8. Grand Canyon

*egal, ob National, State oder Tribal Park …

LAS VEGAS
Drei Wochen Natur pur, und dann das volle Kontrastprogramm. We made it to Vegas! Plötzlich sind wir mittendrin in Las Vegas, – auch bekannt als „Sin City“, wo alles blinkt, glitzert, pulsiert und einen fast umhaut. Bellagio oder Caesars Palace? High Roller oder Sphere? Paris oder New York-New York? Diese Stadt ist einfach abgefahren, man kann es nicht anders sagen. Nach einer ausgiebigen Siesta am Hotel Pool haben wir uns abends einfach treiben lassen – rund um den weltberühmten Strip, auf dem sich ein Casino ans andere reiht. Wir haben zwar weder gezockt noch geheiratet, dafür aber am nächsten Morgen völlig zufällig das vermeintlich beste Cornetto alla Crema der Staaten entdeckt – und zwar bei Eataly, dem wohl größten italienischen Feinkostparadies der Welt, ein bisschen wie Little Eataly am Flatiron Building in Manhattan, nur eben mitten in Sin City. And that’s it! Alles gesehen, alles erlebt, die Eindrücke reichen vollkommen. Für uns heißt es: Vegas abgehakt, im Herzen gespeichert und definitiv genug für eine ganze Weile. Umso größer war unsere Vorfreude wieder auf L.A. – raus aus dem Neon, zurück zu Beach Vibes, Coffee Hunts und unserem California Flow, wo gefühlt erst vorgestern alles begonnen hat … coming back to the City of Dreams.

What happens in Vegas, stays in Vegas.
Kim Erat

Schweiß, lauter Lemon Faces und ein Overload an Endorphinen.

Unter diesem Motto steht unser Herzensprojekt: Fit mit Kim und ’m Haberströhle.

Seit März 2020 bringen wir immer mehr Menschen an ihr persönliches Limit, unterstützen sie bei ihren sportlichen Zielen und supporten sie in Sachen Fitness, Gesundheit und Ernährung. Im Sommer outdoor auf der Wiese, im Winter bzw. Lockdown live via Zoom und Instagram.

Unser Angebot: Live Workouts sowie Trainings on demand aus der Cloud inklusive Live Cooking Sessions und diverser Specials.

See you on the mat!

https://fitmitkim.com
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CALIFORNIA DREAMING